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Die Gesandte der Königin

Princess 2 - Roman

Erschienen am 08.02.2010
9,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442266579
Sprache: Deutsch
Umfang: 509 S.
Format (T/L/B): 3.7 x 18.5 x 12.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das perfekte Lesevergnügen für alle, die abenteuerliche und romantische Fantasy mögen! Tess – die ehemalige Prinzessin von Costenpolis – hat einen neuen Platz im Leben gefunden. Sie dient ihrer Schwester, der Königin, als Gesandte und Vertraute. Da erleiden sie gemeinsam Schiffbruch, und ihre beste Hoffnung auf Überleben scheint eine Piratenhorde zu sein. Diese wollen die Situation natürlich für ihren eigenen Vorteil nutzen – doch sie haben nicht mit Tess’ erwachender Magie gerechnet!

Leseprobe

Ich hielt den Blick auf die Karten gerichtet und achtete darauf, ruhig weiterzuatmen, als Duncan den roten König, den ich vor zwei Zügen abgelegt hatte, in seinen Ärmel schob, der zwischen uns auf dem schmalen Tisch ruhte. Seine linke Hand mit dem Kartenfächer bewegte sich, um den Blick abzulenken, während er mit der Rechten den erhöhten Rand des Tisches packte, als eine besonders große Welle unter dem Schiff hindurchrollte. Hinter ihm rutschten die aufgestapelten Zinnteller, von denen wir vorhin zu Mittag gegessen hatten, auf der polierten Eschenholzplatte entlang und prallten mit melodischem Scheppern an die Wand. Das Licht, das durch die offene Luke hereinfiel, spiegelte sich kurz darin, was meinen Blick dorthin zog. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine kaum merkliche Bewegung wahr, mit der Duncan seine Mogelei überspielte. Er runzelte in aufgesetzter Sorge die Brauen, als ich wieder zu ihm hinsah, und sein zerzauster Pony verbarg seine Augen. Er zog die Unterlippe zwischen die Zähne, wodurch sein schmales Kinn noch schmaler wirkte, und legte eine Karte ab. "Du bist dran, Tess." Seine Stimme drückte die gleiche Unschuld aus wie seine Haltung, und eine gewisse Gereiztheit breitete sich in mir aus. Er wusste nicht, dass ich ihn beim Falschspielen erwischt hatte; das gelang nur wenigen. Dass ich das Kartenspielen von einem großartigen Falschspieler gelernt hatte, war dabei sicher nützlich. Ich tat ahnungslos, zog einen schwarzen Priester und setzte mich auf der Bank, die fest mit der Schiffswand verschraubt war, gerader zurecht. Der gedämpfte Lärm eines Streits wurde lauter und übertönte das Knarren von Holz und das Summen des Windes in den Segeln, das bis in meine Füße vibrierte. Eine Stimme war hoch und aufgebracht, die andere tief und schmeichelnd. Sie stritten sich schon wieder. Ich hörte das vorwurfsvolle Wort "Sklaverei" heraus und verzog das Gesicht. Ich legte den Priester mit einem leisen Schnappen ab und nahm mir einen Moment Zeit, um den Ablagestapel zusammenzuschieben und sicher in eine Ecke der erhöhten Tischränder zu rücken. Das Deck neigte sich immer mehr zur Seite, das rhythmische Auf und Ab wurde stärker. Von oben hörte ich Kapitän Borletts unbekümmerten Befehl, die Segel zu reffen. Die Strandläufer war ein schnelles Schiff, das den Wind aus dieser Richtung gut nutzen konnte, während die beiden Kriegsschiffe, die uns begleiteten, vermutlich kaum mehr mithalten konnten. Duncan nahm den Priester betont beiläufig und langsam auf. Sein Daumen rieb seitlich am Zeigefinger, was mir sagte, dass er bald auslegen würde. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und ich beobachtete jede Bewegung seiner langen, makellosen Finger. Sie waren tief gebräunt und kräftig, aber ohne einen Ansatz von Schwielen: die Hände eines Diebes, obwohl er stets behauptete, keiner zu sein. Zwei gleiche goldene Ringe schimmerten an einer Hand. Die waren neu. "Gekauft", hatte er vergangene Woche verkündet, als er sie mir stolz gezeigt hatte, und ich glaubte ihm. In letzter Zeit hatte es viele solche Veränderungen gegeben, denn Duncan nutzte die Gelegenheit, praktisch ein neuer Mensch zu werden, und ich konnte ihm nur im Stillen applaudieren. Seine langsame Wandlung vom Vagabunden hin zum sesshaften, wohlhabenden Mann hatte mich angenehm überrascht. Duncan entwickelte eine unerwartete Pingeligkeit, was seine äußere Erscheinung anging. Das fand ich sehr amüsant, weil man ihm bei jeder ausgegebenen Münze ansah, wie es ihn schmerzte, sich davon zu trennen. Ich hoffte, dass er dank alledem auch etwas respektabler werden würde. Nicht, dass er keinen Respekt verdient hätte - er hatte nur in der Vergangenheit bewiesen, dass er sehr. hm. einfallsreich sein konnte, wenn es darum ging, sich etwas zu essen oder einen Schlafplatz zu beschaffen. Neue Farben belebten seine braune Hose und das langärmlige Hemd: Weiche Gold- und Grüntöne waren hinzugekommen, passend zu den neuen Costenopolier Farben. Die waren nach der Hochzeit meiner Schwester mit dem Mis Leseprobe

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