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Mit offenen Augen

Die Geschichte von Freaky Green Eyes

Erschienen am 31.01.2005
Auch erhältlich als:
15,90 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783446206052
Sprache: Deutsch
Umfang: 240 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 22 x 14.7 cm
Lesealter: 13-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Franky bewundert ihren Vater, einen beliebten und erfolgreichen Sportjournalisten. So weiß sie ganz genau, auf wessen Seite sie steht, als ihre Eltern sich trennen. Außerdem hat ihre Mutter die Familie im Stich gelassen und ist ausgezogen. Als sie vermisst wird, nimmt Franky das zunächst nicht ernst. Bis sie das Tagebuch ihrer Mutter findet. - Eine spannende aufwühlende Geschichte, die zeigt, wie schwer es ist, das "Richtige" zu tun.

Autorenportrait

Joyce Carol Oates auf X

Leseprobe

Später kam es mir immer vor wie ein Überwechseln. Vielleicht war das, was meine Mutter machte, dasselbe. Überwechseln. Von einem bekannten Umfeld in ein unbekanntes. Von einem Ort, an dem die Menschen dich kennen, an einen anderen, wo die Menschen nur glauben, dass sie dich kennen. So als würde man durch einen wirklichen Fluss schwimmen, einen unberechenbaren, tückischen Fluss, und wenn du es ans andere Ufer schaffst, bist du nicht mehr der Mensch, als der du losgeschwommen bist. Letztes Jahr im Juli fing das bei mir an. Ein paar Wochen nach meinem vierzehnten Geburtstag. Damals zog Freaky Green Eyes in mein Herz ein. Die Sache zwischen meinen Eltern hatte da noch nicht angefangen. Das heißt, vermutlich schon, aber ich hab die Signale noch nicht aufgefangen. Wollte sie nicht auffangen. Auf einer Party hab ich mich mit diesem älteren Jungen eingelassen, eine miese Geschichte, zumindest wäre sie das geworden, wenn Freaky nicht gewesen wäre. Keine Ahnung, wo Freaky auf einmal herkam. Ich hab noch keinem davon erzählt, nicht einmal Twyla, die meine beste Freundin ist und, wie man so sagt, einen mäßigenden Einfluss auf mich hat. Auch Mom hab ich es nie erzählt, obwohl wir uns zu der Zeit noch ziemlich nahe standen. Rückblickend denke ich, ich hätte es ihr sagen sollen. Die Party fand bei irgendwelchen reichen Leuten statt, die ein Haus nördlich der Stadt, am Puget Sound, hatten. Meine Familie (bis auf meinen älteren Bruder Todd) war ein paar Tage zu Besuch bei Nachbarn dieser Leute, die ebenfalls steinreich waren und ein spektakuläres Haus in der Bucht besaßen. Von den Gästen auf der Party kannte ich niemanden, die meisten waren im Collegealter. Ein Mädchen aus meiner Schule in Seattle, der Forrester Academy, hatte mich zusammen mit einem Haufen ihrer Freunde eingeladen, und als wir ankamen, war mir sofort klar, dass ich die Jüngste im Raum war. Peinlich. Mit meiner milchweißen, sommersprossigen Haut und den möhrenroten, krausen, elektrisch aufgeladenen Haaren, die tief im Rücken zu einem beinahe berstenden Pferdeschwanz zusammengebunden waren, mit meinem verängstigten Blick, dem schmalen rosa Tube-Top und Flip-Flops, ungeschminkt, sandte ich eindeutig das Signal aus, die Jüngste zu sein. Die Mädchen, mit denen ich gekommen war, ließen mich in null Komma nichts stehen. [ ... ] Ich musste an meine Mom denken, die sich oft beschwerte, wie stressig es für sie sei, mit Leuten zusammen zu sein, die nur an Dad interessiert waren, dem stadtbekannten Reid Pierson. Mom ignorierten diese Leute fast vollständig, sagte sie, und wenn sie doch etwas zu ihr sagten, dann in diesem herablassenden Ton ('Ach ja - und was machen Sie beruflich?'). Mom fühlte sich dann immer, als existierte sie gar nicht, sagte sie, und genauso ging es mir auf der Party, die Situation war mir peinlich, aber gleichzeitig war ich auch aufgeregt und gespannt. Ich schaute mich unter den Leuten um, mit einem etwas albernen kleinen Lächeln, voller Erwartung, voller Vorfreude - so als müsste jeden Moment jemand auf mich zukommen und mich umarmen. Irgendein gut aussehender Typ, ein Senior von der Forrester Academy, der sich durch die Menge drängt und sagt: 'Francesca? Hi.' So war es dann doch nicht. Nicht ganz so. Stattdessen machte ich erst einmal ein Bad ausfindig, eines mit weißen, wie Perlen schimmernden Fliesen und einer todschicken Badewanne mit Whirlpool und Messingarmaturen. Dazu mein Gesicht im Spiegel, hektisch rote Wangen und verwirrt/verletzt/stoisch dreinschauende grüne Augen. Es machte mich irgendwie verlegen, mich selbst im Spiegel zu sehen, aber andererseits - wen hatte ich denn erwartet? Es war erst ungefähr ein Jahr her, dass ich meine Tage bekommen hatte ('meine Tage' - was für ein beknackter Ausdruck!). Vorher war ich ein ziemlich jungenhafter Typ gewesen, was ich jetzt war, wusste ich selbst nicht richtig. Ein Mädchen, klar. Aber kein Girlie-Typ. Oder vielleicht doch. Nicht Franky, sondern France ... Leseprobe

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