Beschreibung
Bis heute weiß die schöne Jane Weyland nicht, warum ihre große Liebe Hugh MacCarrick sie einst verlassen hat. Die beiden verloren sich aus den Augen, sind jedoch durch ein Geheimnis immer noch miteinander verbunden. Nun, Jahre später, heiratet Hugh Jane, um Sie vor einer großen Gefahr zu retten. Schon bald merken sie, dass in ihnen noch immer die heiße Glut der Gefühle glimmt.
Autorenportrait
Kresley Cole lebt mit ihrem Mann in Florida. Mit ihrer paranormalen Romance-Serie Immortals after Dark eroberte sie die Bestsellerlisten und wurde mehrfach ausgezeichnet. Poison Princess ist der Auftakt ihrer ersten Jugendbuchserie.
Leseprobe
Prolog Nordafrika, Königreich Marokko, 1846 'Schieß endlich, MacCarrick!', befahl Davis Grey zum wiederholten Mal. Sein Tonfall klang harsch, aber er sprach leise genug, um ihr Versteck nicht zu verraten, das hoch oben in den abgelegenen Gipfeln des Atlasgebirges lag. Hugh schenkte ihm keine Beachtung. Es war das erste Mal, dass er einen Menschen töten würde. Und ihm war vollkommen klar, dass es kein Zurück geben würde, nachdem er die Tat begangen hatte - eine gewichtige Entscheidung für einen Mann, der gerade erst zweiundzwanzig Jahre alt geworden war. Verdammt noch mal, er würde es tun - wenn er dazu bereit war. Hugh löste den Blick vom Zielfernrohr und nahm eine Hand vom Gewehr. Er fuhr sich mit dem Unterarm über das Gesicht, wischte den Schweiß und auch den Sand fort, der ihm wie mit Nadeln in die Augen stach. Es war Hochsommer, und das nahezu unnatürliche Blau des Himmels erstreckte sich endlos über ihren Köpfen. Kein Wölkchen war zu sehen. Hugh blinzelte gegen die Sonne, deren grelles Licht weißlich auf ihn herabbrannte. 'Warum, zum Teufel, zögerst du?', stieß Grey hervor. 'Es ist schon Mittag.' Die Sonne stand direkt über ihnen, sodass sie kaum Schatten warf. Selbst der beste Schütze ließ sich manchmal durch Schatten in die Irre führen. Grey war einige Jahre älter als er, und Hugh wollte den Mann nicht enttäuschen, der ihm lange Zeit ein väterlicher Freund gewesen war. Wenn man den MacCarrick-Clan nicht zählte, war Grey sogar sein einziger Freund; und er war gewiss der Einzige außer seinen Brüdern, mit dem Hugh überhaupt Zeit verbringen wollte. Außer seinen Brüdern - und außer einem Mädchen mit rotbraunem Haar, für das Hugh jederzeit getötet hätte. Bitteres Gelächter drang aus seiner Kehle, und er platzierte das Gewehr wieder an der Schulter. In mancher Hinsicht, dachte er unwillkürlich, töte ich tatsächlich für sie. Wenn er einem fremden Menschen kaltblütig das Leben nahm, würde er eine unsichtbare Grenze überschreiten. Und genau das lag in seiner Absicht. 'Verdammt noch mal, MacCarrick!!' Grey riss sein eigenes Gewehr aus dem Lederholster und schraubte das Fernrohr wieder auf. 'Wir werden garantiert vier Wochen warten müssen, bis wir wieder so gut zum Schuss kommen!' Der Mann hatte recht. Immerhin wusste der Verräter, dass er, weil er Verrat begangen hatte, ermordet werden würde. Vor einem Monat war er geflüchtet und hatte sich in der verlassenen Farm der Berber verkrochen, die weit unter ihnen lag. In diesem Teil der Welt konnte sogar eine ramponierte Baracke mit Flachdach wie jene dort unten wie ein Palast erscheinen, und der Mann hockte mittendrin. Mit der Pistole auf dem Schoß beobachtete er den einzigen Zugang zum Hof, neben ihm lag ein Gewehr. Nur von oben war er unbewacht. Sie hatten freie Bahn für den Schuss, aber sie wussten beide, dass Grey ein Ziel aus dieser Entfernung niemals treffen würde. Der Mann bevorzugte die Klinge als Waffe, während Hugh sich mit Schießübungen beschäftigte und auf die Jagd ging, seit er alt genug war, ein Gewehr in den Händen zu halten. Außerdem hatte er schnell handeln wollen, solange der Verräter sich noch allein im Hof aufhielt. 'Ich tue es', schlug Hugh mit einem Seitenblick auf Grey vor und weigerte sich zu glauben, dass die Augen seines Freundes aufgeregt blitzten. Schließlich war es nichts als ein Auftrag, noch dazu ein grauenhafter. Hugh wandte den Blick nach vorn und nahm den Mann im Hof erneut ins Visier. Es herrschte nur eine leichte Brise, aber das Ziel war mehr als eine Viertelmeile entfernt. Das grelle Licht der Sonne gehörte zu den Faktoren, die bedacht werden mussten; der erhitzte Gewehrlauf war immerhin gut neunzig Zentimeter lang, und es befand sich nur eine einzige Kugel in der Kammer. All das ließ er sich genau durch den Kopf gehen. Er strich über die Sperre des Abzugshahns, bevor er seine empfindliche Fingerspitze auf den Hahn legte. Es war ein unbewusstes Ritual, das er vor jedem Schuss absolvierte. Mit der anderen Hand umfasste er den K Leseprobe