Beschreibung
1988. Die dreizehnjährige Lilly hat ihren Rucksack gepackt. Das Ziel ihrer Reise ist klar. Sie will nach Jena in die DDR. Dort nämlich lebt ihre wunderbare Tante Lena mit ihrem Mann und ihren Kindern - die einzige Familie, die Lilly nach dem Tod ihrer Mutter noch bleibt. Doch mal eben von West nach Ost, das funktioniert nicht einfach so. Da gilt es nicht nur, die Mauern der Bürokratie zu durchbrechen, sondern auch gegen die Schatten der Vergangenheit, die das Leben ihrer Familie im Osten bestimmen, anzukommen. Aber Lilly lässt sich nicht abschrecken und erobert eine neue Welt für sich.
Autorenportrait
Anne C. Voorhoeve, geboren am 19. Dezember 1963, schrieb ihre erste Geschichte mit sechs Jahren. Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft, Amerikanistik und Alter Geschichte arbeitete sie als Verlagslektorin, Drehbuchautorin und in der Öffentlichkeitsarbeit. Anne C. Voorhoeve möchte jüngste Geschichte für ihre Leser erlebbar machen. Ihr erstes Jugendbuch "Lilly unter den Linden" erschien 2004 und verschaffte der Autorin sofort große Aufmerksamkeit. Seither hat sie mit ihren Romanen "Liverpool Street", "Einundzwanzigster Juli", "Unterland" und "Nanking Road" immer wieder unbekanntere zeitgeschichtliche Aspekte in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt und sich eine große Fangemeinde erschrieben. Ihre Bücher wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Buxtehuder Bullen und dem Batchelder Award 2013 für die amerikanische Übersetzung von "Liverpool Street" Anne C. Voorhoeve lebt in Berlin.
Leseprobe
Im Zentrum fielen mir wieder die sonderbaren Schilder auf, von denen ich bereits am Bahnhof eines gesehen hatte. "Was soll denn das?", fragte ich Till. "Wer hängt denn hier alle diese Sprüche auf?" "Na, die Partei." "Und warum?" Er zuckte mit den Achseln."Mama sagt, sie will uns auf Schritt und Tritt begleiten." Ich blieb vor einem Plakat stehen und las vor: "Wer den Frieden will erhalten, muss kämpfen gegen im-pe-ri-a-listische Gewalten. - Verstehst du das?" "Klar", sagte Till frohgemut. "Die Imperialisten seid ihr."
Schlagzeile
Familienverbot