Beschreibung
Der Band legt erstmals auf deutsch die wichtigsten Schriften vor, die Ortega y Gasset zur Phänomenologie verfasst hat. Sie zeugen von Ortegas früher und kritischer Aufnahme von Husserls philosophischer Position. Indem diese Texte in der Anbindung an die Phänomenologie die Ausgangsbasis von Ortegas eigenem Denkansatz lokalisieren, bahnen sie zugleich einen wichtigen Zugang zu Ortegas Werk im ganzen. Ortegas Berufung auf die Phänomenologie ist außerhalb der spanischsprachigen Welt selbst in Fachkreisen kaum näher bekannt. Sein Beitrag zur phänomenologischen Bewegung, im besonderen zu einer Phänomenologie der Praxis und der Politik wie auch zur phänomenologischen Befragung des Kulturbegriffs, besitzt gerade heute Aktualität. Die hier vorgelegten Texte ermöglichen die Diskussion dieses eigenständigen phänomenologischen Zugriffs. Das Einleitungskapitel stellt die edierten Texte in ihren historischen und sachlichen Zusammenhängen vor.
Autorenportrait
José Ortega y Gasset (1883-1955) ist Repräsentant eines spirituellen Pluralismus jenseits von Idealismus, Materialismus und Dogmatismus. Mit seinem umfangreichen Werk, das in glänzender sprachlicher Form und vielschichtiger Fragestellung ein am unverwechselbaren Einzelnen orientiertes Lebensgefühl entfaltet, hat er im geistigen Europa weittragenden Einfluss ausgeübt.