Beschreibung
Gerhart Hauptmanns Tagebücher aus den Jahren 1914 bis 1918 sind über weite Strecken Kriegstagebücher, aus welchen ersichtlich wird, daß es dem Autor sehr schwer fiel, eine ihn selbst befriedigende innere Einstellung zu den Ereignissen zu finden. Das Kriegsthema reichte bis in seinen privaten Bereich hinein: es dominieren der Tod seiner ersten Frau und das Schicksal seiner drei ältesten Söhne im Feld. Die Kontakte innerhalb der Berliner Literatur-,Kunst- und Musikszene als auch die Kriegsgedichte und Pläne zu Kriegsdramen machen die 'innere' Front sichtbar, an der Hauptmann seinen eigenen Krieg führte.
Autorenportrait
Gerhart Hauptmann, geboren am 15. November 1862 in Obersalzbrunn, Schlesien. 1889 betrat er zum ersten Mal die Theaterszene mit dem Schauspiel >>Vor Sonnenaufgang>Die Weber>die Liebeskomödie>Der Biberpelz>Florian Geyer<<(1896). Bald etablierte er sich als bedeutendster deutschsprachiger Vertreter des Naturalismus, dem es auch an internationaler Anerkennung nicht mangelte. 1912 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Zu Hauptmanns Werk zählen auch zahlreiche Romane (etwa Atlantis, 1912; Phantom, 1923), Erzählungen (etwa Bahnwärter Thiel) und autobiografische Schriften. Hauptmann starb am 6. Juni 1946 in seinem Haus im schlesischen Agnetendorf. Sein Gesamtwerk liegt in einer 11bändigen Werkausgabe bei Propyläen vor.