Beschreibung
Als er mit nur 23 Jahren starb, hinterließ er ein Werk, das längst zu den Klassikern der deutschen Literatur zählt. Seine Dramen werden weltweit aufgeführt. Mit seiner Flugschrift "Der Hessische Landbote" hat er das "Empört Euch!" des 19. Jahrhunderts verfasst. Georg Büchner, Dramatiker, Naturwissenschaftler, Doktor der Philosophie und steckbrieflich gesuchter Revolutionär, war in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung der deutschen Kulturgeschichte. Anlässlich seines 200. Geburtstags beleuchtet die erfolgreiche Biographin Kerstin Decker in ihrem klugen Porträt vor allem die Modernität und Aktualität Büchners. Büchners Leben gleicht einem Meteor am Firmament - kaum erstrahlt, schon verglüht. Mit der Intensität und Freiheit seiner Sprache war er seiner Zeit um hundert Jahre voraus. Aber auch mit seinem fatalistischen Menschenbild, seinem ungestümen Wesen und seinem Leiden an den sozialen und politischen Missständen schien er aus der Zeit gefallen. Sein vielfach verfilmter "Woyzeck" könnte heute geschrieben sein, die Weltweisheit von "Dantons Tod" ist aktueller denn je. Bravourös gelingt es Decker, Büchner dorthin zu holen, wo er hingehört: in die Mitte unserer Zeit.
Autorenportrait
Kerstin Decker, geboren 1962 in Leipzig, ist promovierte Philosophin, Reporterin des Tagesspiegel und Kolumnistin der taz. Sie lebt in Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter Biographien über Heinrich Heine und Lou Andreas-Salomé sowie eine Doppelbiographie über Nietzsche und Wagner.