Beschreibung
Was spricht dagegen, diese Träume 20 Jahre später zu träumen - und diesmal wahr zu machen? Die beiden Autorinnen wecken nicht nur wunderbare Erinnerungen an die Villa Kunterbunt, an den Limonadenbaum oder an Herrn Nilsson, sondern zeigen auch, was für ein herrliches Vorbild die beherzte, aufmüpfige Pippi für mehr Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit sein kann, warum ihre unangepasste Art einen Ausweg aus dem Alltagstrott zeigt oder wie wunderbar und witzig das Leben sein kann, wenn man es gelegentlich mit etwas weniger Respekt betrachtet!
Leseprobe
Es war einmal in einer schwedischen Kleinstadt. Pippi Langstrumpf? Stimmt. Da war doch was in unserer Kindheit. Etwas ganz Besonderes, etwas, das uns gut tat zwischen all den ernsten Erwachsenen um uns herum. Eine Geschichte, die uns jahrelang begleitete, die uns erzählt und vorgelesen wurde, die wir im Kino oder Fernsehen sahen. Eine Geschichte mit einer kleinen Heldin, die keine Waffen trug, aber bärenstark war. Die uns zum Lachen brachte, ohne dass es jemals hämisch wurde. Ein Mädchen, das keine Schule besucht hatte, aber lebensklug war, und das die Gabe hatte, Herzen für sich zu öffnen. Schöne Geschichten waren das. Wir konnten uns als Kinder darüber amüsieren und tauchten tief in Pippis Welt ein. Pippi Langstrumpf erklärte uns unsere Welt, indem sie uns mit in ihre nahm. Wir lernten unsere Ängste und heimlichen Sehnsüchte zu begreifen, auch wenn wir nie in der kleinen Stadt waren, in der Pippi Langstrumpfs Geschichten spielten. Und trotzdem sehen wir sofort alles wieder vor uns: die Villa Kunterbunt, die Apfelbäume, die Nachbarskinder Thomas und Annika, Herrn Nilsson, den Affen, und das Pferd, Kleiner Onkel, auf der Veranda. Spätestens jetzt müssen wir vielleicht sogar ein wenig lächeln. Und wir alle haben ganz sicher das Bild von diesem frechen und sympathischen Mädchen im Kopf, das höchstwahrscheinlich irgendwann in jeder Mädchenvergangenheit eine Zeit lang ein geliebtes Vorbild war. War? Vielleicht ist sie es noch. Denn vergessen haben wir sie nicht. Im Gegenteil, wir begegnen Pippi immer wieder, in neuen Buchauflagen, als Zeichentrickfigur oder Stickmotiv auf Kinderkleidung. Auch Mütter kommen irgendwann mit der Heldin ihrer eigenen Kindertage wieder neu in Berührung. Sie schenken das Buch ihren eigenen Kindern und lesen abends daraus vor. Seite für Seite blättert sich dabei auch die eigene Kindheit wieder auf. Und die anderen? Die, die noch keine Kinder haben oder niemals welche bekommen werden? Die verschenken das Buch an Nichten und Neffen oder an sich selbst. Und dann gibt es noch die Fans, die an Fasching sogar in die Pippi-Langstrumpf-Rolle schlüpfen. Sind sie Ihnen auch schon aufgefallen, die vielen Frauen zwischen 20 und 35 Jahren, die in den Faschingstagen mit Ringelstrümpfen, künstlichen Sommersprossen und einer knallroten Zopfperücke durch die Straßen springen? Was bewegt diese Frauen dazu, nach so langer Zeit immer wieder zu dieser Kostümierung zu greifen? Diese Frauen könnten sich auch als Pinguine oder als Biene Maja verkleiden. Tun sie aber nicht. Sie wollen Pippi Langstrumpf sein. Das muss doch einen Grund haben! Klar, den gibt es auch. Pippi-Sein macht einfach Spaß. Das war schon immer so. Auch wenn wir es über die Jahre des Erwachsenwerdens vergessen haben. Oder uns nur gelegentlich daran erinnern. Dann zum Beispiel, wenn wir kostümiert sind und ohnehin alles erlaubt ist. Und wie sie dann feiern können, die vielen Pippilottas! Kaum zu bremsen sind sie, mit dem Charme des ungezogenen Mädchens und dem Sexappeal der jung gebliebenen Erwachsenen. Anscheinend genügen ein paar aufgemalte Sommersprossen, um für ein paar Tage eine andere Frau zu werden. Denn es ist offensichtlich: Pippilottas sind anders. Irgendwie selbstbewusster und stärker. Das Phänomen Karneval zeigt, dass es immer noch reizvoll ist, sich als Pippi verkleidet etwas von seinem geregelten Alltag zu lösen und die eigene Person und das eigene Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Es sind ganz andere Frauen, die wir plötzlich sehen. Sie sind facettenreich, witzig und interessant - und leider ist der Zauber viel zu schnell vorbei. Die meisten Pippilottas kehren spätestens am Aschermittwoch in ihr altes Leben zurück. Sie legen ihre heimlichen Träume und unausgelebten Seiten mit dem Kostüm wieder in den Schrank. Wie schade! Dabei ist es doch so reizvoll, nicht jeden Schritt im Leben zu überdenken und jede Handlung auf ihre Konsequenzen hin zu überprüfen. Was spricht dagegen, ein paar Seiten von Pippilotta in u
Inhalt
Inhaltsverzeichnis Es war einmal in einer schwedischen Kleinstadt ... 9 1.Mein wertvollster Schatz bin ich!17 2.Ich weiß, was ich will - und ich werde es mir holen!41 3.Warum vorwärts nur mit rückwärts geht 65 4.Vom Glück, merkwürdig zu sein 89 5.Ich suche nicht, ich finde! 107 6.Wie erleichternd es ist, nicht perfekt zu sein 129 7. Wenn keiner dir was singt, dann pfeif dir selbst ein Lied 149 8.Ohne Plutimikation geht''s auch - lassen Sie sich nicht manipulieren 173 9. Wie hält man Veränderungen frisch? 193 Die Geschichte von Pippi Langstrumpf 197 Nachwort 201 Danksagung 203 Register204
Schlagzeile
Frech, respektlos, mutig - und viel Spaß dabei!