Beschreibung
'Die ruhelosen Seelen von 1989, die Opfer von 1989, meine Brüder, die Väter und Mütter von 1989, im Himmel, unter der Erde, im Regen und vom Wind davongeweht, wie sie waren, ich verneige mich vor euch.' Liao Yiwu Am frühen Morgen des 4. Juni 1989 mobilisierte die chinesische Regierung die Volksbefreiungsarmee, um die friedlichen Demonstrationen Zehntausender Studenten niederzuschlagen, die mehr Freiheit und Demokratie forderten. Am Platz des Himmlischen Friedens richteten sie ein Massaker an, das die Welt schockierte. Wie viele Menschen die Panzer niederrollten, wie viele Studenten von Soldaten erschossen oder zu Tode geprügelt wurden, gab die chinesische Regierung nie bekannt. Liao Yiwu, der über das Massaker ein Gedicht verfasste und dafür vier Jahre inhaftiert wurde, führte über Jahre hinweg heimlich Interviews mit Augenzeugen und Angehörigen der Opfer. Entstanden ist ein ebenso schockierendes wie bewegendes Zeugnis der unfassbaren Ereignisse vom 4. Juni und eine Verneigung vor den mutigen Menschen, die für ihre Überzeugungen mit ihrem Leben einstanden. 'Dieses Buch gehört ins Reisegepäck all jener Regierungsmitglieder und Wirtschaftsexperten, die ständig in das >aufstrebende China< pilgern und sich gar nicht genug begeistern können für den Wandel in diesem Land.' Peter Rappert, Aachener Zeitung 'Sein Buch ist ein Mahnmal.' Herbert Wiesner, Die Welt / Literarische Welt 'Für die Sehnsucht nach einem besseren und gerechteren Leben mussten die Gesprächspartner von Liao Yiwu einen hohen Preis bezahlen. In seinem einfühlsamen Buch erfahren sie erstmals Anerkennung und Würdigung.' Niels Beintker, Deutschlandradio 'Aus der Sammlung der Gespräche entsteht ein episches Monumentalwerk - eine chinesische Odyssee, in der Liao Homer und Odysseus zugleich ist.' Detlev Claussen, die tageszeitung 'Der totalen politischen Vertuschung der Demonstrationen von 1989 tritt er mit totaler Veröffentlichung entgegen.' Katharina Borchardt, Deutschlandradio 'Liaos Band wird, sollte es jemals zu einer innerchinesischen Auseinandersetzung zu diesem Thema kommen, Standard werden.' Roman Halfmann, HR-online
Autorenportrait
Liao Yiwu, geboren 1958 in der Provinz Sichuan, wuchs als Kind in großer Armut auf. 1989 verfasste er das Gedicht 'Massaker', wofür er vier Jahre inhaftiert und schwer misshandelt wurde. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrum mit dem Preis 'Freiheit zum Schreiben' ausgezeichnet, dessen Verleihung in letzter Minute verhindert wurde. 2009 erschien sein Buch 'Fräulein Hallo und der Bauernkaiser'. 2011, als 'Für ein Lied und hundert Lieder' in Deutschland erschien, gelang es Liao Yiwu, China zu verlassen. Seit seiner Ausreise nach Deutschland erschienen die Titel 'Die Kugel und das Opium' (2012), 'Die Dongdong-Tänzerin und der Sichuan-Koch' (2013), 'Gott ist rot' (2014), 'Drei wertlose Vita und ein toter Reisepass' (2018), 'Herr Wang, der Mann, der vor den Panzern stand' (2019) sowie der Roman 'Die Wiedergeburt der Ameisen' (2016). Zuletzt erschien 2022 sein Dokumentarroman 'Wuhan'. Für sein Werk wurde er mit dem Geschwister-Scholl-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Liao Yiwu lebt in Berlin.
Schlagzeile
'Die ruhelosen Seelen von 1989, die Opfer von 1989, meine Brüder, die Väter und Mütter von 1989, im Himmel, unter der Erde, im Regen und vom Wind davongeweht, wie sie waren, ich verneige mich vor euch.' Liao Yiwu