Beschreibung
Zwei Frauen im Widerstand: Wie viel sind sie bereit zu riskieren? Zwischen bitterem Verrat, unmöglicher Liebe und eiserner Entschlossenheit Wien, 1942: Inmitten des vierten Kriegsjahres steht Gerda Manner vor der größten Herausforderung ihres Lebens. Theo, ihr Ehemann, den sie längst nicht mehr liebt, verfällt nach und nach der NS-Ideologie - will für den Endsieg kämpfen -, während die gemeinsame Tochter Luzie verbotene Bücher liest, feindliche Musik hört und kein Geheimnis aus ihrer Ablehnung Hitlers macht. Als Theo in den Krieg zieht, liegt es an Gerda, Entscheidungen zu treffen: für ihre Familie, den Buchladen und das Antiquariat, die Theo beide in Gerdas Obhut hinterlässt, und für sie selbst. Gerda beginnt, sich zu emanzipieren. Eine Buchhandlung, ein Versteck und der Kampf ums Überleben In einer Zeit, in der jeder Fehler der letzte sein kann, riskieren Gerda und Luzie alles. Sie verstecken sogenannte Unterseebote: ihren Nachbarn Peter, dessen Deportation bevorsteht, und die Jüdin Mira Goldberg, die untergetaucht ist. Dabei hilft ihnen Kurt: ein Arzt und Freund der Familie, der Gerda mehr bedeutet, als sie sich jemals trauen würde, auch nur vor sich selbst zuzugeben. Die Buchhandlung wird zum Zufluchtsort: Versteckt hinter Büchern, die nicht mehr existieren dürfen, retten Gerda und Luzie mehr als nur Orte. Sie schaffen einen sicheren Ort, grenzen die Zerstörung aus. Aber das ist nur der Anfang Denn in jederlei Hinsicht spürt Gerda, dass die Fronten des Krieges längst in Wien angekommen sind. Dass das hier der Ort ist, an dem sie kämpfen muss. Vergessene Autorinnen, wiederentdeckte Literatur: Haymon Her Story Doris Brehms Roman ist der Auftakt einer neuen Reihe bei Haymon (Haymon Her Story: Wiederentdeckte Literatur von Frauen), die von Bettina Balàka herausgegeben wird und sich vergessenen deutschsprachigen Autorinnen widmet. Jedes Buch erscheint mit einer literarischen Einordnung der Herausgeberin und einem Beitrag zur historisch-biografischen Auseinandersetzung von der Historikerin Katharina Prager.
Autorenportrait
Doris Brehm (1908-1991): Schriftstellerin, Bibliothekarin und Widerstandskämpferin. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Brehm im kommunistischen Widerstand als U-Boot-Referentin, deren Aufgabe es war, geheime Unterkünfte für Jüdinnen und Juden sowie Deserteure zu organisieren. Im April 1945 wurde sie Mitglied der KPÖ, war in der Redaktion der von den drei demokratischen Parteien (ÖVP, SPÖ, KPÖ) herausgegebenen Tageszeitung Neues Österreich tätig und begann ihre Arbeit als Lektorin, Übersetzerin und Autorin. Der Roman Eine Frau zwischen gestern und morgen erschien 1955 und ist von den Erfahrungen Brehms geprägt.