Beschreibung
F. Lauritzen Bestattungen lautet die schlichte Botschaft auf dem Schild im Fenster. Felix - eigentlich Felizia -, die Tochter des Bestatters, weiß schon in der Wiege, welches Erbe sie in Kleinulsby bei Eckernförde antreten soll. Ihre Kindheitsjahre stehen unter dem Zeichen der elterlichen Prinzipien: Höflichkeit, Diskretion und Unauffälligkeit, denen sie jedoch mit ihrem stummen Freund Gunnar auf Mauern, Bäume und Häuser kletternd entflieht.
Mareike Krügel erzählt geschickt auf zwei Ebenen. Sie kontrastiert die Welt des Kindes Felix mit der der erwachsenen Felizia, die aus Kleinulsby ausbricht und ihr Geld mit der Deutung des Lebens aus Tarotkarten verdient. Die großen Gefühle, die sie täglich aus den Karten liest, meiden sie, und nur Cary Grant scheint sie aus ihrer pragmatischen Leidenschaftslosigkeit erlösen zu können. Doch der heißt eigentlich Schmidt und ist von einem Traumprinzen weit entfernt.
Mareike Krügel legt mit DIE TOCHTER MEINES VATERS sowohl einen nicht alltäglichen Entwicklungsroman vor, wie eine ergreifendkomische Familiengeschichte. Ihr trockener Sprachwitz wahrt dabei elegant die Distanz zwischen Schwarzem Humor und Empathie.
Autorenportrait
Mareike Krügel, 1977 in Kiel geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2003 erschien ihr erster Roman DIE WITWE, DER LEHRER, DAS MEER. Sie lebt in Schleswig. Mareike Krügel erhielt zahlreiche Stipendien, zuletzt war sie als Stipendiatin des HALMA-Netzwerks in Polen und Wales. Für den Roman DIE TOCHTER MEINES VATERS wurde sie 2003 mit dem Förderpreis der Stadt Hamburg ausgezeichnet. 2006 erhielt sie den Friedrich-Hebbel-Preis.
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