Beschreibung
Madeleine Delbrêl (1904-1964) erlebt in den letzten Jahrzehnten eine regelrechte Renaissance: Aufgrund ihrer Lebensgeschichte mit atheistischer Vergangenheit, ihrer 'geerdeten Mystik', ihres Sinnes für Poesie und ihres Muts zu neuen Wegen erscheint sie als eine Leitfigur zeitgenössischen Christseins. Dieses Lesebuch bietet einen qualifizierten Querschnitt ihrer schriftlichen Hinterlassenschaft: grundlegende Texte, Beobachtungen, Einsichten und Reflexionen, überwiegend erstmals in deutscher Sprache, bringen die Botschaft einer Frau nahe, deren Erbe noch längst nicht ausgeschöpft ist.
Autorenportrait
Madeleine Delbrêl (1904-1964) fand mit 20 Jahren zum Glauben. Im säkularisierten Umfeld der Pariser Arbeitervorstadt Ivry beschritt sie neue Wege, als Christin zu leben und Zeugnis zu geben. Sie gilt als "eine der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts" (Hans Urs von Balthasar).
Leseprobe
[Reflexionen nach einem Café-Aufenthalt.] 'Durch unsere armselige Erscheinung, durch unsere kurzsichtigen Augen, durch unsere liebeleeren Herzen wolltest du all diesen Leuten begegnen, die gekommen sind, die Zeit totzuschlagen. Und weil deine Augen in den unseren erwachen, weil dein Herz sich öffnet in unserm Herzen, fühlen wir, wie unsere schwächliche Liebe aufblüht, sich weitet wie eine Rose, zärtlich und ohne Grenzen für all diese Menschen, die hier um uns sind. Das Café ist nun kein profaner Ort mehr.' (Madeleine Delbrêl).