Beschreibung
Es gibt wohl keinen, der sich der Anziehungskraft der Dolomiten entziehen kann: schroff aufragende Kalkburgen über weiten Tälern, kühne Felsnadeln neben Karsthochflächen, schmale Rinnen über riesigen Schneeschüsseln. Für Skitourengeher eröffnen sich hier zahlreiche Möglichkeiten. Der Rother Skitourenführer 'Dolomiten' stellt 55 Touren in Gröden, Alta Badia, Sexten, Cortina und in der Pala vor. Wenngleich die Gipfel auf den ersten Blick sehr steil und felsig wirken, gibt es viele attraktive Ziele für Skitourengeher. Nicht immer ist dabei ein Gipfel das Ziel, oft endet eine Tour in einer Scharte oder auf einem Bergrücken. Vieles konzentriert sich auf die wenigen Klassiker, die Möglichkeiten links und rechts davon werden gerne übersehen. Dieser Rother Skitourenführer stellt auch weniger Bekanntes vor, und so wird man auf zahlreichen Touren alleine unterwegs sein. Jede Skitour in diesem Band enthält genaue Anstiegsbeschreibungen und Kartenausschnitte mit eingetragenem Routenverlauf. Die Tourenübersicht erlaubt einen schnellen Blick auf Talort, Ausgangspunkt, Höhenunterschied, Aufstiegszeit, Anforderung, Lawinengefährdung, Hangausrichtung, günstiger Jahreszeit und Varianten. Die farbige Schwierigkeitsbewertung erleichtert die Tourenauswahl. Der Autor Stefan Herbke stellt 55 Touren in der Sennes- und Fanesgruppe, der Lagoraigruppe, der Marmolada sowie in den Felsmassiven der Geislergruppe, des Monte Cristallo, der Palagruppe und den Sextener Dolomiten vor. Für die vierte Auflage wurde der Skitourenführer 'Dolomiten' komplett neu bearbeitet.
Leseprobe
12 Col Turon, 2655 m Eindrucksvolle Abfahrt ohne große Aufstiegsmühen Dantercëpies Cirjoch Col Turon Chedultal Talort: Wolkenstein im Grödnertal,1550 m. Ausgangspunkt: Bergstation der Kabinenbahn Dantercëpies, 2298 m. Aufstiegszeiten: Dantercëpies Cirjoch 1¼ Std., Cirjoch Col Turon ¾ Std.; gesamt 2 Std. Höhenunterschied: Aufstieg 490 m, Abfahrt 1040 m. Anforderungen: Mäßig schwere Skitour in relativ übersichtlichem Gelände. Nicht zuletzt wegen des günstigen Verhältnisses von Aufstieg zu Abfahrt häufig begangen. Hangrichtung: West, Nordwest und Süd. Lawinengefährdung: Mitunter gefährdet, besonders bei der Querung unter dem steilen Gipfelhang bzw. der Abfahrt über diesen ist nach starken Neuschneefällen Vorsicht geboten. Günstige Zeit: Januar Mitte April. Einkehr: Imbiss-Café beim Parkplatz am Eingang ins Langental (Weihnachten bis Ostern). Variante: Landschaftlich besonders eindrucksvoll und abwechslungsreich ist der lange Anstieg durch das Langental. Er führt über eine sehr steile Rinne (absolut sichere Verhältnisse Voraussetzung) zum Ciampëijoch (2366 m) und von dort über die wellige Hochebene von Crespëina nach Süden zum Gipfel (gesamt knapp 5 Std.). Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Eingang des Langentals, 1610 m. Überaus günstig ist das Verhältnis Aufstieg zu Abfahrt beim Col Turon. Eine Gondelbahn führt von Wolkenstein bis auf einen Rücken oberhalb des Grödnerjochs und halbiert damit die Aufstiegsmühen. Oben angekommen verlässt man relativ schnell den Trubel im Bereich der Sella Ronda, jener beliebten Skisafari um die Sellagruppe, und steigt zwischen grotesken Felstürmen auf Richtung Cirjoch. Schon hier ziehen die mächtigen Abbrüche der gegenüberliegenden Sella die Blicke auf sich, im Cirjoch schließlich öffnet sich die herrliche Aussicht auf die Abfahrtshänge des unberührten Chedultals. Entsprechend beliebt ist der Col Turon, der neben einem kurzen Anstieg und traumhaften Ausblicken auch mit seiner wunderbaren Abfahrt punktet. Von der Bergstation Dantercëpies quert man unterhalb der Cirspitzen mit leichtem Höhenverlust zur Clarkhütte (2222 m). Nun in zunächst nordöstlicher Richtung, dann etwas steiler nach Norden auf das Cirjoch (2469 m). Auf der anderen Seite des Passes verliert man bei einer kurzen Schrägfahrt ins oberste Chedultal einige Höhenmeter, ehe der Anstieg Richtung Nordost zum Crespëinajoch (2528 m) mit seinem schönen Wegkreuz beginnt. Von hier über den nordseitigen Rücken bis zum aussichtsreichen Gipfel. Falls der Schnee etwas knapp ist, dann das letzte Stück besser zu Fuß. Die Abfahrt erfolgt zunächst entlang der Aufstiegsroute über das Crespëinajoch, bei sicheren Verhältnissen kann auch direkt über den Gipfelhang nach Nordwesten abgefahren werden. Je nach Schneeverhältnissen entscheidet man sich dann für die nord- oder südexponierte Seite des breiten Chedultals. Der obere Teil der Abfahrt verläuft, flankiert von mächtigen Felswänden, über großartiges, von einzelnen Bäumen und Felsen durchsetztes Skigelände. Weiter unten fährt man durch zunehmend dichten Wald, am Ende hält man sich links des Bachs und erreicht entlang dem Sommerweg die Kapelle St. Silvester (1632 m) am Eingang ins Langental. Auf der Langlaufloipe talauswärts, bis man nach wenigen hundert Metern den Parkplatz (1610 m) erreicht. Von hier aus führt die Asphaltstraße in knapp 15 Minuten zurück zur Talstation der Dantercëpiesbahn. Leseprobe