Beschreibung
Die Autoren und ihre Mitarbeiter stellen die klinisch-psychoanalytischen und versorgungsrechtlichen Bedingungen für die Anwendung der hochfrequent, d.h. mit mehr als drei Behandlungsstunden pro Woche durchgeführten analytischen Psychotherapie dar und begründen ihren besonderen Versorgungsvorteil unter historischen und aktuellen Gesichtspunkten der Psychoanalyse. - Von zentraler Bedeutung sind die emotionale Dichte der Patient-Therapeut-Beziehung und die Handhabung der Aktualgenese von Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand als via regia zum Unbewussten und seiner Einwirkung auf das Erleben, Verhalten und die Körperfunktionen. Aggression und Libido werden in ihrer Selbstschutz- und Abwehrfunktion als konstitutive Merkmale therapeutischer Veränderungsprozesse beschrieben. - Die Kontinuität der analytisch-therapeutischen Erfahrung und die Zeitlosigkeit des Unbewussten stehen mit den Bedingungen des vertragsärztlichen Versorgungssystems - medizinische Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit - in einem Spannungsverhältnis, das therapeutisch nutzbar wird, wenn zwischen Therapeut und Patient die jeweils erforderlichen zeitlichen Rahmenbedingungen 'ausgehandelt' werden. Die Einigung auf dasjenige Behandlungssetting, in das sich Patient und Therapeut 'einpassen' können, ist eine Voraussetzung für den Therapieerfolg.