Beschreibung
Über die revolutionären Ereignisse und Umwälzungen der Jahre 1918 bis 1920, die vielfach noch immer als 'Novemberrevolution' etikettiert werden, wird in der deutschen und internationalen Forschung seit etwa zwei Jahrzehnten kaum noch geforscht. Damit ist auch die entscheidende Rolle der Arbeiterbewegung für den Verlauf der Revolution, die Demokratisierung und die Ausgestaltung der industriellen Beziehungen Deutschlands im frühen 20. Jahrhundert aus dem Blickfeld geraten. Vor diesem Hintergrund zielt der vorliegende, auf Tagungen der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Instituts für soziale Bewegungen in Bochum basierende Band insbesondere auf die Rolle der Arbeiterbewegungen während der Revolution sowie die damit verbundenen Wirkungen. Besondere Beachtung wird einerseits dem Stinnes-Legien-Abkommen im Kontext der Arbeitsbeziehungen des 20. Jahrhunderts gewidmet, andererseits werden die Revolutionsereignisse auch auf regionaler Ebene beleuchtet. Das Ruhrgebiet, als ein Brennpunkt der Ereignisse, steht dabei im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Autorenportrait
Klaus Tenfelde, 1944-2011, hat Geschichte und Germanistik an der Universität Münster studiert. 1975 wurde er mit einer Arbeit über die "Sozialgeschichte der Bergarbeiterschaft an der Ruhr im 19. Jahrhundert" promoviert; 1985 erfolgte die Habilitation an der Universität München für das Fach Geschichte. Noch im selben Jahr übernahm er einen Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Innsbruck. Von dort wechselte er zunächst nach Bielefeld und dann 1995 an die Ruhr-Universität Bochum, wo er den Lehrstuhl für Sozialgeschichte und soziale Bewegungen innehatte. Zugleich war er Leiter des Bochumer Instituts für soziale Bewegungen. Tenfeldes Forschungsschwerpunkte waren die Geschichte des Ruhrgebiets und der Arbeiterbewegung. Zu diesen Themen hat er zahlreich publiziert.