Beschreibung
Das Kindesopfer gehört zu den mythischen Anfängen vieler Kulturen: Die Geschichte von Abraham und Isaak begründet die jüdische, der Opfertod Jesu Christi die christliche Kultur, und sogar die Psychoanalyse kann als im Ödipusmythos wurzelnd gelten. Die Opferung des eigenen Kindes wurde als »Bezahlung« für die Sicherung eines nicht mehr in die Natur eingebetteten Lebens vollzogen. Diese Opferbereitschaft wirkt in verschiedenen Formen bis heute fort, etwa in der Dynamik terroristischer Selbstmordattentäter. Mythos, Krieg, Kunst und Familiendynamik sind die Bereiche, über die sich die hier versammelten Beiträge erstrecken. Aus gruppen- und psychodynamischer Perspektive betrachten die Autoren Phänomene wie Beschneidung, Geschwistermord, Perversion, Selbstmordattentate oder das Weinen beim Hören der Matthäus-Passion. Mit Beiträgen von Thomas Auchter, Matthias Franz, Eberhard Th. Haas, Mathias Hirsch, Felix de Mendelssohn und Wilfried Ruff
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