Beschreibung
Kurz vor den anstehenden Wahlen 2012 fand in Mali, der Vorzeigedemokratie Westafrikas, ein Militärputsch statt, um 'die Demokratie zu retten'. Christof Wackernagel, der bis 2013 zehn Jahre in Malis Hauptstadt Bamako lebte, war schockiert von dem Umbruch. Doch er war auch beeindruckt davon, dass nicht, wie erwartet, Bürgerkrieg, Chaos und Gewalt, folgten, sondern er die in Mali tief verankerte Kultur des Dialogs miterleben durfte, in der Konflikte diskutiert und mithilfe von Mediatoren geschlichtet werden. Mit seinem 'Putschtagebuch' schildert Wackernagel politische und private Begebenheiten aus anderthalb Jahren Ausnahmezustand, zeichnet persönliche Betroffenheit und die Stimmung der Bevölkerung nach. Sein Miterleben des Putsches und seine Kenntnis der malischen Kultur machen seine Analyse des Geschehens herausragend und zeigen umso deutlicher, was Europa von Afrika lernen kann.
Autorenportrait
Christof Wackernagel, geboren 1951, war von 1967 bis 1977 Schauspieler und wurde nach sechs Wochen Mitgliedschaft in der RAF 1977 bis 1987 inhaftiert. Seit 1987 ist Wackernagel wieder als Schauspieler und Autor tätig und hat in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Er ist Initiator der Kulturkarawane »Humanity's Ark«. Bei zu Klampen erschienen von ihm außerdem: »Gadhafi läßt bitten. Novelle« (2002), »es. Traumtrilogie« (2011) und »RAF oder Hollywood. Tagebuch einer gescheiterten Utopie« (2017).