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Mein kleiner Krieg

Erschienen am 15.03.2012, 1. Auflage 2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895812651
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 21.8 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

In diesem autobiographisch geprägten Buch schildert L.P. Boon als erklärter Alltagschronist seine Kriegserfahrungen und beschreibt auf eindringliche und erschütternde Weise den Kriegsalltag hinter der Front. Er erzählt vom täglichen Kampf ums Überleben, von Hunger und Angst, Bombenangriffen, Kohlendieben, Kriegsgewinnlern und dem Leben unter deutscher Besatzung - dem "kleinen Krieg" der kleinen Menschen. "Eine Literatur muß der Spiegel ihrer Zeit sein. Das ganze Wesen dieser Zeit, die Nöte und die Sehnsüchte, die Träume und die politischen Strömungen, diese darzustellen ist ihre Aufgabe. Ein Schriftsteller muß prügeln, zur Not sogar schneiden, muß aber gleichzeitig trösten. Er wird den Weg zeigen, dem zu folgen ist." Louis Paul Boon "Lesen Sie das Buch mit Ihrem Herzen, mit einem Funken jenes großartig menschlichen Gefühls, mit dem Boon es geschrieben hat. Boons Kleiner Krieg ist nichts anderes als ''Krieg demâ¿¿Krieg''." Willem Elsschot

Autorenportrait

Louis Paul Boon (1912-1979) ist einer der bedeutendsten flämischen Schriftsteller und gilt als »Erneuerer der flämischen Prosa«. Er schrieb Romane, Erzählungen, Hörspiele, Essays und Monographien und arbeitete als Journalist und Regisseur. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er zum Militärdienst eingezogen, geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft, wurde frühzeitig entlassen und konnte im Sommer 1940 nach Belgien zurückkehren. Seine Kriegserfahrungen sind in dem 1946 erstmals erschienenen Band Mein kleiner Krieg zusammengefaßt. In den siebziger Jahren war er mehrmals für den Literaturnobelpreis im Gespräch, außerdem wurde ihm zweimal der belgische Staatspreis verliehen sowie der Constantijn-Huygens-Preis für sein Gesamtwerk.

Leseprobe

»Und daß eine Frau ruft: »SIE WERFEN BOMBEN, SIE WERFEN BOMBEN!«, noch bevor sie welche geworfen haben, und daß es dann bei Gott stimmt: sie werfen wirklich - und in der Totenstille, worin man nichts mehr hört als sein eigenes pochendes Herz, kommt dort auf der Landstraße ganz leise ein kleiner Karren herangefahren, gerade als ob der Karren selbst Angst hätte. Aber kaum sind die Flieger weg, hört man ein Geschnatter, als ob die Welt ein großer Eiermarkt geworden sei: blablabla und blablabla. Woher kommen die Stimmen plötzlich? Und dann heult die Sirene Entwarnung und alle Kinder beginnen zu tanzen, als ob Frieden sei. Und daran merkt man, daß auch die Kinder beginnen, von einem Tag zum anderen zu leben, von einer Stunde zur anderen.«

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