Beschreibung
Enzo Traverso verleiht einer verborgenen Tradition ihren gebührenden Platz in den aktuellen Auseinandersetzungen: der linken Melancholie. Latent war die in der linken Geschichtsschreibung und Kultur zwar immer schon präsent, ihre Kraft für heutige Kämpfe hat bisher aber niemand so deutlich herausgestellt wie Traverso. Um eine neue konkrete Utopie des 21. Jahrhunderts definieren zu können, analysiert er Kunstwerke der bildenden Kunst, Filme, Theorietraditionen sowie die gescheiterten und verratenen Revolutionen und Revolten des 19. und 20. Jahrhunderts. Traverso zeigt in seinem Essay, dass Verlust und Hoffnung gar nicht so weit auseinanderliegen. Das Verständnis für die erlittenen Niederlagen der Vergangenheit, so Traverso, könne der Linken dabei helfen, ihre Krise zu überwinden. Er plädiert dafür, der linken Melancholie endlich einen Platz in der Tradition einzuräumen und dann zu neuen Ufern aufzubrechen.
Autorenportrait
Enzo Traverso lehrt Ideengeschichte an der Cornell Universität in Ithaca, USA. Vorher lebte er lange Zeit in Paris und war dort in der radikalen Linken aktiv. Zahlreiche Veröffentlichungen zur linken und jüdischen Geschichte und zur Kritischen Theorie.