Beschreibung
Das Ticken der Pendeluhr im Haus begleitet den Alltag der Familie. Die Uhr sagt, wann es Zeit zum Aufstehen ist, wann Kaffee getrunken und die Wäsche zum Trocknen aufgehängt wird und wann es wieder Zeit zum Schlafen ist. Und nachts, wenn es ganz still ist, wandert ihr Ticken durch das ganze Haus. Nie vergisst der Großvater, die Uhr mit einem kleinen Schlussel aufzuziehen. Doch eines Tages stirbt der Großvater. Und damit fallen nicht nur die Bewohner, sondern auch die Dinge des Hauses aus der Zeit: Die Suppe wird nicht mehr heiß, die Wäsche trocknet nicht, die Pflanzen wachsen nicht mehr, und ein Kind kommt nicht zur Welt. Erst als der Enkel den Schlussel zur Uhr in der Jackentasche des Großvaters findet, beginnt die Welt sich von neuem zu drehen. Das Leben nimmt seinen Takt wieder auf, und auch das Kind der Tante wird geboren. Geborgenheit und Verlust, Werden und Vergehen - Samuel Castaño Mesa findet in diesem poetischen und fein gezeichneten Bilderbuch Worte und Bilder dafur, wie wir den Gefuhlen zu Tod und Trauer den Platz geben können, den sie verdienen. Auch wenn die Uhr stottert oder gar stehen bleibt, findet sich immer ein Schlussel, um das Leben wieder in Gang zu bringen.
Autorenportrait
Samuel Castaño Mesa ist 1988 in Cartagena, Kolumbien, geboren. Er studierte Grafikdesign an der Universidad Pontificia Bolivariana in Medellín, jener Stadt, in der er auch heute noch lebt und als freier Illustrator arbeitet. Die Uhr meines Großvaters ist sein erstes Buch, zu dem er sowohl die Illustrationen als auch den Text selbst geschaffen hat. Er kombiniert in seinen Arbeiten gerne unterschiedliche Techniken - in diesem Buch sind es Bleistift, Aquarell und Collagen. Fu¨r seine Illustrationen zum Buch Mil orejas erhielt er 2015 eine Auszeichnung in der Kategorie New Horizons des Bologna Ragazzi Award.