Beschreibung
Herbert Marcuse hat die Beschäftigung mit Kunst und ihrer Theorie zeitlebens als ein Zentrum seines theoretischen Schaffens betrachtet, ja sie scheint ihm im Laufe seiner Entwicklung sogar immer wichtiger geworden zu sein. Je stärker die Sprache der eindimensionalen Gesellschaft zur Sprache von Propaganda und Werbung zu verkommen drohte, desto höher schätzte Marcuse die Bedeutung des unverdinglichten künstlerischen Ausdrucks ein. Trotz des immer auch affirmativen Charakters der Kunst war für Marcuse eine Befreiung der Menschen von gesellschaftlicher Fremdbestimmung ohne den utopischen Gehalt wahrer künstlerischer Produktion undenkbar. In "Kunst und Befreiung" sind Marcuses unveröffentlichte Arbeiten zur Ästhetik von den späten 40er Jahren bis 1978 gesammelt. Inhalt: 1) Kunst und Politik im totalitären Zeitalter 2) Kunst in der eindimensionalen Gesellschaft 3) Musik von anderen Planeten 4) Kunst als Form der Wirklichkeit 5) Zur Kritik an der Politisierung der Kunst 6) Kunst und Befreiung 7) Notizen zu Proust 4) Lyrik nach Auschwitz
Autorenportrait
Herbert Marcuse war einer der bedeutendsten Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts. Geboren 1932 in Berlin, wurde er nach dem Studium der Philosophie (bei Husserl und Heidegger) ab 1932 Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. 1934 emigrierte er in die USA. Nach dem Krieg lehrte er an verschiedenen Universitäten der Vereinigten Staaten. In den 60er Jahren wurde er zur philosophischen Leitfigur der Studenten- und Anti-Vietnamkriegsbewegung. Bis zu seinem Tode im Jahre 1979 blieb sein Lebensmittelpunkt in den Vereinigten Staaten.