Beschreibung
Der freischaffende Fotograf Reinhard Mende dokumentierte von 1967 bis 1990 im Auftrag von DDR-Kombinaten Industriebetriebe und die dort hergestellten Produkte, die auf der Internationalen Messe in Leipzig gezeigt wurden. Er nahm Arbeiterinnen an der Werkbank auf, er hielt Lampen, Staubsauger und Küchengeräte fest. Die rund 250.000 Bilder - Schwarz-Weiß und Farbfotografien - bieten einen einzigartigen Blick in die Werkhallen und auf die Menschen, die die Waren herstellten. Ein Blick, der von offiziellen Vorstellungen geleitet war und trotzdem versuchte, der eigenen Wahrnehmung zu folgen. Das Projekt Doppelte Ökonomien untersucht, wie man mit diesem einzigartigen Corpus an Bildern heute umgehen kann: wie man sie zugänglich macht, wie man historisches Wissen aus ihnen gewinnt, für welche Reflexion sie einen Ausgangspunkt bilden können. Neben einer Anzahl von Essays versammelt das Buch künstlerische Beiträge u. a. von Armin Linke, Olaf Nicolai und KP Brehmer.