Beschreibung
Klug und provokant, witzig und kompromisslos sind Laurie Pennys herausragende Essays, die sie zu Recht zu einer der wichtigsten und faszinierenden Stimmen des zeitgenössischen Feminismus machen. Vom Schock der Trump-Wahl und den Siegen der extremen Rechten bis zu Cybersexismus und Hate Speech - Penny wirft einen scharfen Blick auf die brennenden Themen unserer Zeit. Denn gerade jetzt, in Zeiten sich häufender Krisen in Europa und Amerika, ist es Verpflichtung, geschlossen hinter der Gleichstellung von Frauen, People of Colour und LGBT zu stehen. Der Kampf gegen Diskriminierung ist kein Nebenschauplatz, sondern Voraussetzung für eine gerechte Gesellschaft. Weit davon entfernt, einen Kampf gegen »die Männer« zu führen, greift Penny den Status quo gezielt an: Es geht ihr um Fairness, Umverteilung von Vermögen, Macht und Einfluss - weitreichende Forderungen, die sie nicht abmildert, indem sie eine rosa Schleife darum bindet. Penny ruft dazu auf, sich nicht von jenen beeindrucken zu lassen, die uns den Mund verbieten und uns zu angepasster Liebenswürdigkeit zwingen wollen - sondern eine Bitch zu sein und die Stimme zu erheben.
Autorenportrait
Laurie Penny, geboren 1986 in London, ist Buch- und Drehbuchautor*in und Journalist*in. Studium der englischen Literaturwissenschaft in Oxford, Nieman Fellowship für Journalismus in Harvard. Sie publizierte u.a. im Guardian, New Statesman, Time Magazine, New York Times und Vice über Politik, soziale Gerechtigkeit, Popkultur und Feminismus. Als Drehbuchautor*in wirkte sie an den Serien »The Nevers«, »The Haunting of Bly Manor« und »Carnival Row« mit. Ihre Bücher »Fleischmarkt« (2012), »Unsagbare Dinge« (2015), »Babys machen & andere Storys« (2016) und »Bitch Doktrin« (2017) machten Penny zur Ikone des jungen Feminismus.
Leseprobe
Kapitalismus ist nur eine Geschichte. Religion ist nur eine Geschichte. Das Patriarchat und die Vorherrschaft der Weißen sind nur Geschichten. Es sind die großen Ordnungsmythen, die unsere Gesellschaften definieren und unsere Zukunft bestimmen, und ich glaube - ich hoffe -, dass sie nun eine nach der anderen endlich umgeschrieben werden. Wir können nur werden, was wir uns vorstellen können, und im Moment erhält unsere Vorstellungskraft neuen Schub in neue Richtungen. Als Kultur lernen wir, dass Helden nicht immer weiße Jungs sind, dass Leben und Liebe, Schurken und Schlachten völlig unterschiedlich aussehen können, je nachdem, wer davon erzählt. Das ist gut so. Es ist nicht einfach - aber niemand behauptet, dass es einfach ist, die Welt zu verändern. Das habe ich von Harry Potter gelernt.