Beschreibung
Jugendliches Genie und enfant terrible, Visionär und Provokateur, Künstler, Waffenhändler und Matrose: Arthur Rimbaud war nicht nur ein begnadeter Lyriker, sondern auch ein schillernder und faszinierender Mensch. Sein kurzes, pralles Leben machte ihn zum gleichermaßen geliebten wie gehassten Mittelpunkt der expressionistischen Avantgarde in Paris und zur Inspiration für Generationen von Künstlern. In seinem Essay unternimmt Wilfried Steiner einen lustvollen, inspirierenden Streifzug durch das Leben Rimbauds, dem er sich über sein Hauptwerk Le Bateau ivre annähert - oder vielmehr: über die sehr unterschiedlichen Methoden, mit denen Übersetzer dieses Langgedicht ins Deutsche übertragen haben und in denen sich zugleich sehr verschiedene Sichtweisen auf Rimbauds Werk spiegeln. Er spürt damit den Schattierungen jenes Textes nach, der laut Stefan Zweig 'wie die rote Fahne der Anarchie über der französischen Lyrik weht', und lädt gleichzeitig ein, tief in das widerspruchs- und wendungsreiche Leben Rimbauds einzutauchen.
Autorenportrait
Wilfried Steiner, geboren 1960 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Amerikanistik in Salzburg. 1990 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. Seit 1999 Künstlerischer Leiter des Posthof Linz (zuständig für Tanz, Performance / Theater, Kleinkunst und Literatur). Zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. den Rauriser Förderungspreis sowie den Floriana Literaturpreis. Diverse Publikationen seit 1977, zuletzt Bacons Finsternis (2010), Die Anatomie der Träume (2015), Der Trost der Rache (2017) und Schöne Ungeheuer (2022), bei Limbus: Gustav Landauer oder Die gestohlene Zeit (2021).