Beschreibung
Róbert, Fabrikantensohn und intellektueller Einzelgänger mit Hang zum Träumen, weiß mit seinem Leben wenig anzufangen. Da begegnet er im Pariser Rotlichtviertel um die Rue St. Denis der blutjungen Jeanine. Die aufkeimende Liebesbeziehung kann ihrem Zuhälter Fred nicht gleichgültig sein. Er ist respektiert und gefürchtet, aufgewachsen im Pariser Armenviertel, wo das Gesetz der Straße mehr gilt als ein Menschenleben. Er setzt alles daran, sich das zurückzuholen, was ihm gehört. Weniger ein Krimi als ein Roman über Existenznöte und Habgier, seelische Verhärtung und Einsamkeit. Finden die Akteure zu einem Zufluchtsort im unaufhaltsamen Strom der Zeit? Zu innerer Einkehr auf einer spirituellen Pilgerreise - in einer Welt, die ihnen zunehmend fremd erscheint?
Autorenportrait
Gaito Gasdanow (1903-1971), in Sankt Petersburg geboren, kämpfte als Freiwilliger in der Weißen Armee. Nach deren Niederlage und gegen Ende der Bürgerkriegswirren in Russland wurde er im Herbst 1920 von der Halbinsel Krim nach Konstantinopel evakuiert und kam über verschiedene Stationen im Jahre 1923 nach Paris. Mit seinem überaus erfolgreichen Debütroman Ein Abend bei Claire (1930) zählte er zu den am meisten beachteten russischen Exilautoren der ersten Emigration. Er hat neun Romane hinterlassen, einer blieb unvollendet. Der vorliegende Roman leitet in das Spätwerk des Autors über, zu dem außerdem Erwachen (im Buchhandel erhältlich) und Evelina und ihre Freunde gehören.