Beschreibung
Arno Borst untersucht die Lebensformen im Mittelalter unter zahlreichen Aspekten. Ausgangspunkt sind die Quellen jener Epoche: Chroniken, Biographien, Memoiren und Legenden, Urkunden, Akten, Briefe und Handbücher, poetische und gelehrte Texte aus ganz Europa. Er läßt die mittelalterlichen Menschen vom Verhalten ihrer Zeitgenossen unmittelbar erzählen und knüpft daran eine moderne Auslegung, die 'zwischen den Zeilen' liest und Hintergründe freilegt, von denen die Autoren nichts sagten oder nichts wußten. Das Hauptthema - die mittelalterlichen Lebensformen - wird von Borst nach zwei Richtungen hin vergleichend abgegrenzt: einmal zu unserer Gegenwart und zum anderen nach kulturanthropologisch vergleichbaren Phänomenen hin. Borst kommt zu dem Schluß, daß das, was uns noch mit dem Mittelalter verbindet, nicht die Lebensbedingungen, aber auch nicht die Ereignisse und Erbschaften sind, sondern die Grundfragen mitmenschlichen Verhaltens gegenüber einer stets bedrohlichen Zukunft.
Autorenportrait
Arno Borst, geboren 1925, lehrte bis zu seiner Emeritierung Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Konstanz. Für seine Werke wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 1996 mit dem Premio Balzan.